Wissenschaftliche Fakten über den Schlaf
Viele glauben, dass ein guter und gesunder Schlaf davon abhängt, ob man direkt einschläft und dann die gesamte Nacht ununterbrochen durchschläft. Daher ist es notwendig ein paar Fakten über den Schlaf zu wissen.
Der Schlaf besteht aus unterschiedlichen Stadien mit unterschiedlichen Qualitäten in Tiefe. Schlaf ist messbar und so wissen wir, dass wir im Wachzustand etwa zwischen 13 - 100 Hz an Gehirnströmen haben. Diese nennt man Betawellen und sie korrelieren meist mit einem erhöhten Ausstoß von Stresshormonen. Im Vordergrund steht dabei das nach außen gerichtete Bewusstsein, Verarbeitung von Sinnesreizen, prüfendes Denken. Dabei wird häufig eine gewisse Nähe zu Unruhegefühlen, Sorgen und plötzlicher Furcht beobachtet.
Wenn wir uns auf das Schlafen vorbereiten, dann sinken die Gehirnströme langsam ab. In dem Übergang von Wach zum Schlaf befinden wir uns zwischen 8 -12 Hz, ein Entspannungszustand in der Alphawelle. Kennzeichnend für Alphawellen sind eine wohlige Entspannung, ruhiges fließendes Denken, eine zuversichtliche Grundstimmung sowie ein Gefühl der Integration von Körper und Geist.
Der Schlaf ist direkt nach dem Einschlafen (Alpha) relativ leicht und wir sinken allmählich durch 2 weitere Leicht-Schlafphasen zur ersten Tiefschlafphase, wo wir eine Deltawelle von 1-3 Hz erlangen. Von großer Bedeutung sind die Deltawellen für alle Heilungsvorgänge sowie für die Funktionstüchtigkeit des Immunsystems.
Nach der Tiefschlafphase kehren wir langsam zurück zur REM Phase, in der wir die ersten längeren Träume erleben. Kennzeichnend sind hier die schnellen Augenbewegungen. Nach dieser Traumphase gleiten wir wieder langsam ab durch die 3 weitere Stadien bis wir wieder in Schlafphase 4 des Tiefschlafs angelangen.
Ein Schlafzyklus mit der Abfolge vom leichten Schlaf über den Tiefschlaf bis wieder zum Traumschlaf bezeichnet man als einen Schlafzyklus, der etwa ca. 90 Minuten dauert (kann zwischen 70 - 110 Minuten liegen). Von diesen Schlafzyklen erleben wir ca. 4 - 6 in der Nacht. Ab dem dritten Schlafzyklus wird die Phase des Tiefschlafes immer geringer und die Traumphasen nehmen mehr und mehr zu. Unser Schlaf fühlt sich nicht mehr so tief an, wir wachen leichter auf und träumen viel - dies gibt uns manchmal ein subjektives Gefühl, nicht richtig zu schlafen.
Der Schlaf in der ersten Hälfte der Nacht ist am wertvollsten. Wenn Sie morgens früh aufwachen, dann ist das zwar störend, aber es besteht kein Grund zur Besorgnis, denn Ihr Körper hat den regenerierenden Tiefschlaf schon erhalten.
Erhöhter Stress führt zu Ausschüttung von Stresshormonen, die wiederum die Gehirnwellen anregen. Dadurch braucht der Körper am Abend länger, um wieder „herunterzufahren“. Daher ist es erstrebenswert, schon frühzeitig vor dem Zubettgehen erhöhte Betagehirnwellen durch Entschleunigung zu reduzieren. Dies geschieht beispielsweise, indem wir wohltuende, schöne Dinge tun, alleine für uns oder mit anderen, oder auch, wenn wir uns in der Natur aufhalten oder schöne Musik hören. Dadurch werden die Stresshormone reduziert, und die Produktion und Ausschüttung von Entspannungs- und Glückshormonen nimmt zu.